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§ 394–396.]
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Ordinalzahlen.

394. Sind Einer mit höheren Zahlen verknüpft, so hat nur der Einer die Gestalt des Ordinalzahlworts; für die Zehner steht der Genitiv des Kardinale wie § 389 (und die Hunderter werden ohne Zweifel mit ar angehängt). Z. B. in cJwiced flehet 'die 25te', ind öenmad rann flehet 'der 21te Teil', ala rann deac 'ein Zwölftel', indala n-ainmm deac 'der zwölfte Name', sechtmad rann cethorcliat C1/47'. Auch hier scheint das Zahlwort für 1 fehlen zu können, wenn die Zehner mit ar angehängt werden: ein ar fichit '21 tes Heft' Rev. Celt. 25,378; 26,378.

395. Neben den einheimischen Ordinalien dringen die lateinischen ein, z. B. prim 'der Erste' Karlsr. Beda 18dl; besonders im Kompositum: prim-gaid 'Hauptwind', seendabb 'seeundus abbas', tertpersan 'dritte Person', tert- cobedan 'dritte Konjugazion', qiiartdiall 'vierte Deklinazion'.

396. Zur Gestalt der Ordinalien.

Die Vorsilbe c£t-, vortonig cetu', von der cetn(a)e abgeleitet ist, entspricht gall. cintu- in Cintugnatus ('Erstgeborener'), Cintu- genns, Cintusmus, Centusmia, vgl. kymr. cynt 'früher, schneller', cyntaf 'erster', got. hindumists ags. hinüema 'hinterster'. Die Nebenform ciatu' neben cetu' wohl nach dem ähnlichen Wechsel in *ciatu cetu 'obgleich sie sind' § 773.

tän(a)ise nebst imthänad imthdnud 'Wechsel' (§ 308) enthält wohl die Präposizionen to-ad- und eine Wurzel ned- oder neth- (vgl. nessa 'näher'?).

triss ist nach Ausweis des Dativs triuss ein o-Stamm, der Vokalismus wohl durch tri beeinflußt, tres(s) kann die ältere Form sein, die sich daneben gehalten hatte und schließlich wieder durchdrang; oder sie lehnt sich an tre- an. Der Stamm entspricht osk. trsto- tristo- 'Zeuge', eigentlich 'Dritter' (lat. testis aus *tristis worin manche ein altes trito-sto- 'an dritter Stelle stehend' ver- muten. Die alte Bildung des Ordinale (altind. trttyah avest. drityö lat. tertius got. ßridja) bewahrt das Britannische, vgl. kymr. trydydd breton. trede.

eoieed hat eine Endung *-eto-s, vgl. altind. paücathah. Sie hat eich auf se(i)ssed übertragen. Das Suffix -mad (kymr. -fed) geht von der Sieben- und Zehnzahl aus; die alten Ordinalien auf kelt. -amo-s, entsprechend lat. septumus decumus altind. saptamdh dasetmäh, sind um das Suffix -eto- erweitert worden, vgl. gallolat.