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[§199.200.
Lautlehre.

Bodb (weiblicher Schlachtendämon, auch) 'Krähe', gall. Boduo-gnatus, Boduo-genus.

Sonderbar ist der dreimalige Gsg f. deirbbce indeirbbce inderbbce Sg 66 b 15. 16. 18 zu derb 'deutlich' neuir. dearbh. Es kann nicht wohl etwas anderes als ein wiederholter Schreibfehler sein.

Die neuirische Aussprache von nicht-palatalem bh als u (§ 119) muß jung sein; sonst wäre im Altirischen davor »-Färbung zu erwarten.

b) m (d. i. u) -f- v war wohl zu vv geworden, das sich als ß erhalten hat, z. B.

cubus 'Gewissen' aus *cum-uissus (fiuss 'Wissen').

cobsud 'fest' aus com- und fossad 'beständig'.

coblige 'Beilager' für com-fo-lige (vgl. kymr. give-ly 'Bett').

Manchmal wird im Anschluß an das Stammwort bf geschrieben, z. B. cobfodlus Ml 22 b 1 neben cobodlus 'Ge- meinschaft' zu fod(a)ü 'Teil'.

In ein par altertümlichen Fällen ist mu zwischen Vokalen geschwunden, s. do'cuaid, fovcuad § 823. Sie stammen wohl aus der Zeit, als anlautendes ii noch nicht spirantisch war; mu ergab u und wurde weiter wie dieses behandelt.

Hierher wohl auch co'ir cöir coair ^angemessen, würdig', vgl. kymr. cywir, gall. Dubnocouirufs], altbritann. Dumnocoueros; aber der irische Komparativ cöru und das Abstraktum cörae weisen auf die Synkope eines dunklen Vokals.

200. c) Im absoluten Anlaut ist v weiter zu / verschoben, z. B. fir 'wahr' kymr. givir lat. uerus usw. (§ 130).

Von Anlautsgruppen finden sich fr und fl, z. B. froich 'Heidekraut', flaith 'Herrschaft'. Aber dann 'Wolle' für kymr. gwlan breton. gloan (nimm-)

Mit dem Akzentwechsel im Verb ist daher oft ein Wechsel von f und b (= ß) verbunden, z. B. for'fen, er vollendet', Part. forbaide c Vollendet'; ad'fet c er berichtet', do'ad-bat, c er zeigt'.

Der Übergang von v zu f iet nicht alt; die Ogominschriften haben für altes u im Anlaut und Inlaut dasselbe Zeichen.

Ebenso erscheint / (ph) für leniertes sii, also zunächst für hv; im Silbenauslaut dafür ß (geschrieben b) s. § 129.