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§ 170. 171.]
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Färbung der Konsonanten.

II. Andere Konsonanten scheinen schon früher immer dunkle Färbung zu zeigen; doch sind beweisende Beispiele in Wb selten. Z. B. feraib, Dpi zu fer 'Mann' (Endung wohl -o-bis; oder zunächst -abisT); in'o-laid 'er ging hinein5 Ml 25 a 21 zu luid 'ging'; inraicc 'würdig' Ml 62c 19, wohl zu ruccae 'Schande', darnach Subst. in- racus 'Würde' 51cl8 gegen inruccus Wb 29a 22; 'todlaiger Ml 38c22, prototonierte Form zu äu'thlucher 49cll0, I sg Subj. 'ich verlange'. Doch kann in den beiden letzten Beispielen die Konsonantengruppe ihre dunkle Färbung auch nach § 157 haben.

Anders con'utuinc 'baut' Wb (§167) neben con'utaing Ml.

171. d) Nicht-palatale Gutturale und Labiale (außer unleniertem m) zeigen w-Färbung (oder o-Färbung § 98) im Anlaut schwachbetonter Silben, die auf leniertes r, l oder n ausgehen anacol anacul 'Schutz'; fogitr 'Laut, Ton"; orcun 'Erschlagen'; accobor aecobitr accubar 'Wunsch' (Verb ad'cobra); brithemon, G zu brithem 'Richter'; tempul 'templum'.

Das gilt jedoch nicht für die Konsonanten, die nach § 165 aus palatalen umgefärbt sind, wie öbar üäbar 'Ge- flunker5 Wb 27 a 9, 13 b 14 aus *öber (Adj. hüaibrech); cuman 'erinnerlich5. Erst vereinzelt tritt auch im ersten Fall dunkle Konsonanz auf, z. B. comrorcan 'Irrtum5 Ml 127 d 5 für gewöhnliches -im, chomtüarcan 34 a 27.

Andere Ausnahmen wie doindnagar 'wird zugeteilt', for'roiclian sa cich habe gelehrt' Ml 17 dl dürften dagegen auf analogischer Ausgleichung beruhen.

Sind die auslautenden Konsonanten unleniert, so ist dunkle Färbung das Gewöhnliche; z. B. 'comollnither 'es werde erfüllt' Wb 2cl7 ist viel seltenere Schreibung als 'comalnither, brithemandae 'richterlich'. Doch richtet sich z. B. domunde 'weltlich' immer nach dem Substantiv domun 'Welt'.

Bei Dentalen findet man diese Färbung selten, in einheimischen Wörtern fast nur, wo die vorhergehende Silbe den Vokal 6 enthält; vgl. lötlior Sg 49 a 2, lothur Karlsr. Beda 39 c 4, jüngere Form von dreisilbigem