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Page:Labi 1998.djvu/268

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GEOGRAPHIE, BEVÖLKERUNGS- UND WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG

Das Untersuchungsgebiet besteht vornehmlich aus Kalkformationen, die von den Gewässern zu steilen Hängen und engen Tälern ausgestaltet wurden. Das Klima ist im allgemeinen alpin mit starkem Mittelmeereinschlag. Die Winter sind lang, imTrenta-Tal misst man im Durchschnitt jährlich 101 Tage unter 0 °C, in Bovec 70 Tage. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 3081 mm (Matajur) und 2909 mm (Bovec). Die zentrale Wasserader ist der Isonzo (Soca), der mit seinem verhältnismässig kurzen und steilen Weg schnell auf Niederschläge reagiert. Die Wälder im Grossteil des oberen Isonzo-Bereiches sind nicht geschlossen, in der letzten Zeit breiten sie sich wegen des Rückgangs von landwirtschaftlichen Flächen weiter aus. Die obere Waldgrenze reicht höchstens bis 1800 m im Trenta-Tal, südlich davon liegt sie bei nur 1400-1500 m.

Die meisten Ortschaften liegen auf günstigen Resten von Fluss- und Seeterrassen, in der Talsohle am Isonzo und seinen Zuflüssen mehr oder weniger angeschmiegt an die Sonnseite eines Hanges. Die spärlichen ebenen Flächen der Schotter- und Konglomeratterrassen suchte man möglichst landwirtschaftlich zu nutzen. Die höchste Siedlung ist Strmec auf dem Predil-Pass (983-1156 m).

Das soziale und wirtschaftliche Leben im Bereich des oberen Isonzo (Soca) und der Koritnica war in der Geschichte und wird noch heute geprägt: von der geographischen Randlage im Hochgebirge, der schlechten Verkehrslage und den ungünstigen Naturvoraussetzungen für die Landwirtschaft, die in der Vergangenheit der wichtigste Wirtschaftssektor gewesen ist, ferner durch den unterentwickelten Fremdenverkehr und das Fehlen von anderen Wirtschaftszweigen, also durch die begrenzte Zahl von Arbeitsplätzen. Eine Folge davon ist der Rückgang der Bevölkerung. Dieser Rückgang kommt in der Tabelle zur Bevölkerungsentwicklung zwischen 1869 und 1991 deutlich zum Ausdruck. Von der ersten Zählung im Jahre 1869 bis zum Jahre 1961 ging die Bevölkerungszahl um 28,33% zurück. Einzelsiedlungen verloren viel mehr Einwohner, Log pod Mangartom zum Beispiel 52%. Eine wichtige Ursache liegt bestimmt in der Grenzlage der Region, was sich auch auf ihre wirtschaftliche Entwicklung ausgewirkt hat. Insbesondere bis 1890 macht sich eine Stagnation der Bevölkerung bemerkbar: Bauern bestellten den Boden traditionell, wozu viele Arbeitskräfte notwendig waren. Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurde eine

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HISTOIRE DES ALPES - STORIA DELLE ALPI - GESCHICHTE DER ALPEN 1998/3