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L'ARTISAN ET LA FRONTIÈRE: L'EXEMPLE DES PEIGNEURS DE CHANVRE DU BRIANÇONNAIS AUX 17E ET 18E SIÈCLES


Alain Belmont


Zusammenfassung


Der Handwerker und die Grenze: das Beispiel der Hanfkämmer im Briançonnais im 17. und 18. Jahrhundert Unter den zahlreichen Saisonwanderungen, die in den französischen Alpen stattfanden, ist diejenige der Hanfkämmer aus dem Briançonnais (Dauphiné, Departement Hautes-Alpes) zweifellos eine der wichtigsten und paradoxerweise am wenigsten bekannten. Diese Migration betraf einen relativ engen, auf das Hochtal der Durance beschränkten Raum. In den betreffenden Dörfern nahm aber die Mehrheit, ja fast die Gesamtheit der Männer daran teil. Destinationen waren tiefgelegene Regionen der Dauphiné, Gebiete um Lyon und im Burgund und vor allem das nahegelegene Piemont. Im 18. Jahrhundert traten die piemontesischen Destinationen dann stark zurück zugunsten von nahen, aber auch über 400 Kilometer entfernten französischen Zielgebieten. Was waren die Ursachen des Wandels? Die Kriege in Italien? Die 1713 im Vertrag von Utrecht festgelegte Grenzführung? Ein neuer sozio-kultureller Kontext in Frankreich? Diese Hypothesen werden im Artikel diskutiert. Sicher ist, dass die Veränderung der Ziele einen anderen radikalen Wandel begleitete oder bewirkte, denn die Hanfkämmer aus dem Briançonnais wurden nun zu Schulmeistern, bis ihre Migration zu Beginn des 19. Jahrhunderts fast ganz versiegte.
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