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LA TRANSHUMANCE, MODÈLE DE COMPLÉMENTARITÉ ENTRE LA MONTAGNE ET LA PLAINE


Jean-Claude Duclos


Zusammenfassung


Die Transhumanz, ein Modell der Komplementarität zwischen Gebirge und Ebene


Die grosse Schaftranshumanz ist sehr alten Ursprungs, erfährt aber gegen Ende des 14. Jahrhunderts in allen Ländern des westlichen Mittelmeerraums, wo sie üblich ist, eine nie dagewesene Entwicklung. Dazu tragen vor allem zwei Faktoren bei: Die Verbreitung der Walkmühlen-Technologie erlaubt die Bearbeitung von Wolle im grossen Massstab und hat ein starkes Wachstum der Schafbestände zur Folge. Zugleich ist die schnelle Ausdehnung der kultivierten Nutzflächen mit der kontinuierlichen Präsenz der Herden nicht zu vereinbaren. An diesem Zeitpunkt verallgemeinert sich die Gewohnheit, die Tiere während vier Sommermonaten in die Berge zu schicken - das ist die grosse Transhumanz. Die Leute, die sie organisieren, den Transport der Herden besorgen, ihnen Sömmerungsweiden finden und über ihre Mast wachen, stammen alle aus den Bergen. Wie schon oft gesagt wurde, ist die Transhumanz also zunächst ein Kind der Berge. Sie hängt mit der elementarsten und ältesten Form der Nutzung des Gebirgsraums zusammen, die an die saisonalen Bewegungen von Menschen und Tieren gebunden ist, um so die Variationen von Höhenstufen und Klima auf optimale Weise zu nutzen.


On a souvent dit et écrit de la transhumance qu’elle était «vieille comme le monde». Pourtant des historiens se sont régulièrement élevés contre cette assertion, indiquant à raison que les conditions qui régissent cette pratique

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PARAVY: MIGRATIONS ET RELIGION