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DONNÉES IMPLICITES DANS LA CONSTRUCTION DES MODÈLES MIGRATOIRES ALPINS À L'ÉPOQUE MODERNE


Laurence Fontaine


Zusammenfassung


Implizite Prämissen bei der Konstruktion von alpinen Migrationsmodellen der Neuzeit Der Beitrag bemüht sich um das Verständnis der wichtigsten in der Migrationsforschung verwendeten Konzepte und um die Aufdeckung ihrer impliziten Theorien, welche die Analyse von Migrationsbewegungen stark beeinflusst haben. Pull- und Push-Faktoren, die Raumdynamik von Fernand Braudel, die Theorie der Ketten, usw. - alle diese Modelle haben bestimmte gemeinsame Merkmalen, von ihrer dichotomischen Terminologie einmal abgesehen. Zu den näher betrachteten Gemeinsamkeiten gehört der Umstand, dass sie den sozialen Körper atomisieren und ökonomische Modelle produzieren, die vom politischen Kontext und von den Strukturen der Sozialbeziehungen losgelöst sind. Dann wird hervorgehoben, dass sie unüberprüfte Raumvorstellungen mit sich bringen, die Rolle des Staates und der Institutionen bei der Wahl von Migrationszielen vernachlässigen und die Frage der Komplexität des Arbeitsmarkts nicht aufwerfen. Schliesslich ist zu zeigen, dass diese Modelle die Herkunftsgesellschaften in einer Perspektive betrachten, welche einerseits die Sesshaftigkeit a priori höher einstuft als die Migration und andererseits Individuen und Kleinfamilien gegenüber weiteren verwandtschaftlichen und klientelistischen Sozialgruppen privilegiert.

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