Page:Labi 1997.djvu/14

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has not been proofread.

Viertel der Besitzer leben ausserhalb der Region, meist in den Städten der Randbereiche (Koper, Nova Gorica, Ljubljana, Celje, Velenje, Maribor). Die Gravitationszone der intensiven touristischen Attraktivität der slowenischen Alpen hat einen Radius von über 200 km. Sie reicht bis Rijeka und Zagreb in Kroatien, bis Murska Sobota und Koper in Slowenien, bis Triest und Udine in Italien, bis nach Villach, Klagenfurt und Graz in Österreich.

Der Fremdenverkehr in den slowenischen Alpen stützt sich heute vornehmlich auf den Wintersport, auf die Nutzung der Seen und auf Bergwanderungen. Trotz der im Vergleich zu den stärksten europäischen Wintersportzentren schlechteren Naturvoraussetzungen - geringere Seehöhen, eine weniger verlässliche und dauerhafte Schneedecke, zu steile Hänge - erlebte der Skisport in den letzten Jahrzehnten eine ausserordentliche Entwicklung. Es entstanden einige sehr starke Wintersportzentren (Kranjska Gora, Rogla, Krvavec), und das Skilaufen entwickelte sich zum Nationalsport. Skier als Transportmittel für den Winter waren in Slowenien unabhängig von fremden Einflüssen schon vor Jahrhunderten üblich, der heimische Polyhistor J. W. Valvasor (1641-1693) erwähnt sie im 17. Jahrhundert. Weil das Gelände in den slowenischen Alpen steiler und felsiger ist als in den Zentralalpen, konnten hier keine Hochgebirgszentren mit umfangreichen Unterbringungskapazitäten entstehen. Der Fremdenverkehr bleibt vornehmlich auf die Zentren im Tal beschränkt, während meist nur die Sportanlagen in den Hochgebirgsbereich hineinreichen (Krvavec, Vogel, Kanin). Auch wegen der ökologischen Fragwürdigkeit von grossen Eingriffen in das empfindliche Ökosystem des Gebirges neigt das slowenische Konzept eher zum Schutz der ursprünglichen Alpenlandschaft.

Der am meisten verbreitete Erholungssport in den slowenischen Alpen sind Bergwanderungen. Der Triglav ist seit langem ein Symbol der Slowenen und des Slowenentums und wurde sogar in das Wappen und die Fahne aufgenommen. Die ersten Schutzhütten und markierten Bergwege entstanden schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Jahre 1893 wurde der Slowenische Alpenverein gegründet, der die Errichtung von Schutzhütten und die Markierung und Sicherung von Wegen gezielt vorantreibt. Der Bergsport wird von Jahr zu Jahr beliebter, und die Schutzhütten werden jährlich von weit über 1 Mio. Bergsteiger besucht. Gefördert wurde dieser Aufschwung durch die Tatsache, dass es 166 Schutzhütten und Biwaks gibt, einschliesslich der am höchsten gelegenen Alpenhütte Triglavski dom auf dem Kredarica (2515 m, 300 Liegeplätze), über 7000 km ständig gewartete Bergwege, einen (1912 gegründeten) Bergrettungsdienst und einen sehr aktiven Alpenverein.

24
HISTORIE DES ALPES - STORIA DELLE ALPI - GESCHICHTE DER ALPEN 1997/2