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I 7 Patrick’s Hymnus.


     Epscop Sanctan s͞ca[1] sruithmilid aingel cloth glan gel,[2]
     ro sóera mo chorp for talmain,ro nóeba m’anmain for nem!

     Rom bith oroit let, a Maire,rop trocar rí nime dún,
24 ar guin ar guasacht ar gabuda Crist for do ṡnádud[3] dún!

     Ateoch in rig sóer suthainóengeinne De diar fethim,
     romm ain ar gaibthib géraibmac ro genair i m‑Bethil.


7. Patrick’s Hymnus.

Dieser merkwürdige Hymnus wird dem S. Patrick selbst zugeschrieben. Nach der Vorrede soll er ihn für sich und seine Mönche zum Schutze gegen die Nach­stellun­gen des Königs Loegaire gedichtet haben. Er war aber dann für Jeden eine Lorica gegen allerlei Feinde des Leibes und der Seele; er hiess faed fiada, was Stokes mit „guard’s cry“ übersetzt. Stokes theilt auch eine zweite Version mit, die sich in der Vita Tri­partita S. Patricii findet (Oxf. Ms. Rawl. B. 512). Ich habe dieselbe zwar nicht neu col­lationi­ren können, lasse sie aber trotzdem hier nach Stokes abdrucken (B), weil sie für die Kritik von grossem Werthe ist. Dieser Hymnus hat sicher ursprüng­lich metrische Form gehabt. Dieselbe ist aber durch Inter­pola­tionen und durch Ab­änderung des ursprüng­lichen Wortlauts sehr ver-

  1. Für die Abkürzung sca schrieb Stokes Goid.² p. 148 serca („love thou”); Remarks² p. 70 corrigirt er dies in sancta und übersetzt sancta sruith durch „holy senior“ („sruith, like flaith, is feminine, though applied to a male“). Das ver­einzelte lateini­sche Wort würde wegen des Namens Sanctan gewählt sein. Ich habe nur noch ein metri­sches Bedenken: die drei folgenden Verse haben je acht Silben in der ersten Hälfte, so dass wir auch in diesem Verse acht Silben erwarten sollten. Es ist dies das O’Don. Ir. Gr. pag. 480 unter dem Namen Seadna ver­zeichnete Versmass.
  2. gel glan Ms. Die Um­stellung ist nach Stokes’ Vorgang des Reimes wegen erfolgt. Zu milid aingel vgl. mil Crist Fél. Juni 3, mit der Glosse: i. milid Crist hé.
  3. for do ṡnádud dún: vgl. Hy. 1, 2; 5, 106.donádud Ms.