Da es aber aus verschiedenen Gründen wünschenswerth erschien, das Buch noch in diesem Jahre auszugeben, so muss ich die Nachträge für eine baldige weitere Publication aufsparen, die dann einen um so reicheren Beitrag zu einer vollständigen Sammlung des irischen Wortschatzes bringen wird. Das vorliegende Buch bildet für sich ein abgeschlossenes Ganze, da seine Texte vollständig für das Wörterbuch ausgezogen sind. Wir besitzen auf verschiedenen Sprachgebieten so vortreffliche Wörterbücher, dass bei einem neuen Werke der Art alles Gute leicht als selbstverständlich, und alles Mangelhafte als unverzeihlich empfunden wird. Ich bitte bei der Beurtheilung meiner Leistung sich nicht auf den absoluten, sondern auf den historischen Standpunkt zu stellen. Meine Hülfsmittel ersieht man aus den einzelnen Artikeln. O’Reilly’s Irish-English Dictionary mit O’Donovan’s Supplement (Dublin 1864) war mir sehr nützlich, wenn auch O’Reilly allein, seiner vielen Irrthümer und Ungenauigkeiten wegen, nie als eine sichere Quelle der Belehrung angesehen werden darf. O’Clery’s kleines Glossar stand mir leider nicht zu Gebote; ich freue mich zu erfahren, dass die nächste Nummer der „Revue Celtique“ einen neuen Abdruck desselben bringen wird.
Um mein Buch auch fremden Gelehrten leicht zugänglich zu machen, habe ich fast bei jedem Artikel die Bedeutung des Wortes auch englisch oder lateinisch angegeben. Die „Grammatica Celtica“ und der altirische Glossensprachschatz ist nicht vollständig ausgenutzt, am allerwenigsten sind alle Formen desselben Wortes aufgenommen. Mein Hauptaugenmerk ist auf die Sprache der mittelirischen Literatur gerichtet, das Altirische ist für mich nur Ausgangspunkt und Hülfsmittel gewesen. Ich bin der Ansicht, dass der gesammte altirische Glossensprachschatz zu einem lexikalischen Werke für sich vereinigt werden sollte. Während ich diese schöne Aufgabe Anderen überlasse, werde ich fortfahren an dem Sprachschatz der mittelirischen Literatur