Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/533

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nach einem Blick des Grams und des Zorns; sie antwortete zart:

„Ich quäle dich, Lieber.“

Und sie verziehen einander.

„Daß wir uns zanken müssen! Als ich dich wiederfand, glaubte ich, nun wäre auf immer Friede. Du Lieber, wir verstehen uns nicht, selbst wir nicht. Noch lieben wir uns; jetzt sollten wir uns trennen. Noch würden wir einander nur Gutes hinterlassen.“

Sie hielten einer des andern beide Handgelenke, und sie sahen sich bleich und bebend in die Gesichter.

„Ich will nicht, daß du noch länger leidest. Ich will, daß du mich lieb behältst. Wir wollen uns trennen.“

Mit Wildheit sagten sie sich, wie glücklich sie einander wissen würden, fern voneinander. Und endlich mußte jeder an des Gefährten Schulter seine Tränen verstecken.

„Ich habe keine Geistesgegenwart,“ sagte Arnold, „und mißverstehe dich oft. Nachher, allein, sehe ich eine deiner Gebärden wieder und weiß, was sie, trotz deinen Worten, sagten.“

Lola erwiderte:

„Ich bin ein schwieriger Charakter; ich werde dich sehr unglücklich machen.“

Und er:

„Gleichviel: du brauchst Liebe; und ich will lieber für einen andern leiden, als durch und für mich selbst.“

Seufzend sahen sie auf. Der Sonnenuntergang türmte sich als geröteter Rauch wild über den Hügeln.

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