„Warum, Lola? Da wir uns lieben?“
Sie senkte den Kopf. Verstand er denn nicht? „Wir haben nun doch gesehen, daß unsere Liebe uns nicht wohltut, mitten im Glück nicht wohltut.“ Aber sie schwieg. Wie er sie drunten in Pracchia zur Bahn brachte, war sie unaufmerksam und reizbar. Endlich, noch aus dem Fenster:
„Lieber, komme mir nicht nach! Fahre nach Deutschland! Es ist besser, wir trennen uns.“
Aber da sie ihn fassungslos erschreckt sah, stieß sie die Tür auf und war bei ihm.
„Nein! nein! Wie könnte ich’s ertragen! Du glaubst doch nicht? Ich sagte das, weil ich hier so glücklich war. Nimm meinen Fächer! Und daß du ihn mir morgen zurückbringst! Nicht später als morgen!“
Von ganz fern winkte sie nochmals. Er erwartete es nicht mehr, stand versunken und atmete das Parfüm ihres Fächers. Lola ließ sich auf den Sitz fallen und schloß die Augen. Die schwere Luft des Tunnels ängstete sie. Ihr war’s, sie führe dem Verfall entgegen: ihrem und seinem.
Aber sie trafen sich, wie früher, in Vorstädten, bei entlegenen Landwirtshäusern; schlenderten Hand in Hand durch Schafherden, kleine Abendbäche entlang und lasen im Schatten von Klostermauern, vor gewellten Olivenfeldern, in Dichtern. Manchmal überschlug Lola eine Seite und wartete, daß Arnold nach Pardi frage. „Hat er ihn vergessen? Er nimmt unsere Freiheit hin, als sei sie verdient. Aber wem verdanken