Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/523

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wir, die vom selben Feuer sind? Fühlst du dich nicht aufgelöst? Schwinden dir nicht Sinne und Kraft?“

„Mir ist bange. Wie wird’s sein, wenn wir uns nicht mehr lieben?“

„Kannst du dir’s denken?“

„Dann müssen wir uns doch trennen? Wir wollen aufrichtig sein, hörst du?“

„Lieben wir uns denn nicht? Du weichst zurück? Besinne dich! Lola!“

„Ist das Liebe? Die geschwisterliche Zusammengehörigkeit, die wir fühlen? Warum liebst du mich? Was willst du? … Ach nein, ich quäle dich. Komm lieber hier hinab, wo das Wasser rauscht. Da hört man seine Gedanken nicht. Mitten in den Bach: die Steine sind schlüpfrig, wir können stürzen und fortgerissen werden. Sage: würdest du für mich sterben? Ja? Ganz sicher? Ach ja, du würdest dich vielleicht fallen lassen, dich vom Wasser ergreifen lassen. Aber würdest du dich erschießen? Sage auch das! Die Waffen liebst du nicht, wie? … Oder würdest du…?“

Sie schüttelte sich; neugierig und böse, überschlichen lauter Bilder seines Sterbens sie. Hilfesuchend, drängte sie sich an ihn.

„Lieber! Ach, verzeih! Ich will keinen Helden. Du brauchst nicht, wenn einmal unser Pferd scheut, den Wagen umzuwerfen, damit ich auf dich falle und gerettet bin. Ich verachte den Helden! Ich verachte den Mann, der an meinen Körper denkt und an das Kind aus meinem Körper. Wir wollen keins. Wir

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