Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/508

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

seine Wunderlegende. Claudias Augen, sah Lola, erweiterte leidenschaftliche Sehnsucht. Die kleine Pierina sah mit schwermütigem Spott von einem zum anderen. Guidacci, unfähig, stillzuhalten, sagte zu Lola:

„Wie frisch er ist, nicht? Und er wird achtzig. Aber er hat auch seit fünfzig Jahren dies Dorf nicht verlassen.“

Lola traf die Augen Arnolds. Im Drang, wohlzutun, glücklich zu machen, antwortete sie Guidacci:

„Sie werden denselben Frieden finden: ich glaube es.“

Und sie betrachtete die dunkeln Möbel: wie viele Hände, die nacheinander gelebt und daran hingetastet hatten, mochten diese Ecken abgerundet haben! Die Türfüllung war ausgebuchtet, wie von den hundert Rücken vergangener Priester, die sich plaudernd hineingelehnt hatten. Der Frühlingswind eilte nur wie ein fremder junger Gast durch den alten Raum, unvermischt mit seiner eigenen Luft, dem stillen Greisenatem der Wände, der schwarzen Bilder, der Stoffe, die mit verjährtem Weihrauch gesättigt, auf den Schultern des Achtzigjährigen und in den leisen Schränken ruhten.

„Wir aber dürfen hinaus,“ dachte Lola: „er und ich! Wie weit und hell es dahinten ist!“

Schon im Garten, sahen sie drinnen den Alten die kleine Pierina an der Hand halten. Er berührte ihr Ohr und seins.

„Nicht undankbar sein,“ sagte er. „Das ist ein Glück. Wir beide hören nichts Böses, und fern davon,

500