Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/484

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denen sie schon bekannt, von denen sie einmal durchschaut und erledigt sind. Was hatten Sie noch in mir zu entdecken?“

„Daß Sie mein sind,“ sagte Lola.

Er atmete auf.

„Ja. Daß ich nicht mehr mir gehöre: nicht mehr diesem nie abgelösten Tyrannen, den man endlich nicht ohne Empörung sehen kann. In Qual und Kampf hat man ihm gedient, mit dieser Kunst, die Verherrlichung ist des Ichs; — und nun, welche Erlösung wird man des Herren Herr. Er dankt ab; frei wählt man einen anderen. Man liebt.“

Von Scham verwirrt, sah sie zu Boden.

„Ich verdiene es nicht.“

„Aber Hoffnung?“ — und er lächelte erstaunt. „Hatten Sie mich nicht schwach gesehen? Und — andere so viel stärker?“

Sie sah, mit ihrem hastig bittenden Blick, daß er errötet war. „Wie ich ihn liebe für diese Scham!“

„Ich glaubte, Sie hätten nun bei anderen die Heimat gefunden, die Sie suchten. Ohne die sinnlose Dringlichkeit Guidaccis hätte ich Sie schwerlich wieder gesehen.“

Sie erschrak.

„Sie konnten glauben, ich sei hier zu Hause? Sehen Sie mich doch an: sitze ich nicht wie in der Halle eines Hotels? Sitze ich nicht auf meinem Koffer? Sie wußten doch, daß —“

Auch sie hielt jenen Namen zurück.

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