Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/461

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Alle lachten, erlöst und gutherzig. Unvermutet fing Lola, als entschädigte sie ihn für das Gelächter, auf deutsch an:

„Und wo waren Sie seitdem? Haben Sie kürzlich meine Verwandten gesehn? Ich hatte einen Brief von Tini: sie ist jetzt Schauspielerin … Meine kleine Cousine wollte Diakonissin werden und ist jetzt Schauspielerin,“ wiederholte sie den beiden anderen; und deutsch weiter: „Was für Schicksale eigentlich! Wer alles hätte voraussehen können!“

Claudia bemerkte, tief erstaunt:

„Ich verstehe kein Wort.“

„Sie auch nicht, Herr Guidacci? Aber Sie kommen doch aus Deutschland?“

Ja, Guidacci kam aus Deutschland. Ihm gefiel das Bier. Überhaupt das eigentümliche Leben der Länder dort oben. „Ah! reisen, etwas unternehmen. Er hatte London bei Nacht durchforscht.“

„Er kennt keine Furcht!“ rief Claudia. „So allein!“

„Ich habe immer meinen Freund in der Tasche;“ und er griff hin.

„Ich weiß,“ sagte Lola, „Sie sind tapfer. In Prato,“ erzählte sie Arnold, „vor zwei Jahren bei den Wahlen —“

Und, ein wenig leiser, auf deutsch:

„Sie wissen, in Prato sind viele Arbeiter. Herrn Guidaccis Besitzung liegt in der Nähe. Er hat sich einmal mit dem Revolver gegen den ganzen Haufen behauptet … Man spricht noch jetzt davon,“ setzte sie

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