schreit mich an … und eines Tages wird er schweigen und —“
Claudia führte mit der geballten Hand rasche Kreise um ihren Hals. Dann zog sich ihr Gesicht zusammen, und laute Tränen kamen. Lola ließ sich, erschreckt, vor ihr auf die Knie.
„Aber Claudia, jene Frau hatte einen Liebhaber.“
Claudia klammerte sich an.
„Ich habe solche Angst!“
„Wovor, Liebling? Du bist nicht wie jene.“
„Doch!“ — mit großen, nassen Sünderinnenaugen. Und schwer nickend:
„Ich habe einen Geliebten. O, frage mich nicht, wen! Aber glaube nur, wenn du’s noch nicht weißt: unsere Männer sind von einer Art, daß wir einen Trost brauchen.“
„Ich weiß es schon.“
„Wie du nun aussiehst. An wen denkst du jetzt? Verrate mir dein Geheimnis, Lolina?“
Lola schrak auf und machte sich los.
„An niemand denke ich, sei versichert. Aber auch wenn ich meinen Mann nicht mehr lieben würde, ich nähme doch nie einen Geliebten. O, ich verurteile euch nicht; ihr seid anders. Nur ich habe nicht das Recht dazu.“
Claudia richtete ihre kleine elegante Gestalt auf. Tragisch:
„Wir bezahlen dafür. Möblierte Zimmer oder … so.“
Sie ließ nochmals die ganze Zunge hängen. Und leichtsinnig zärtlich: