Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/368

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Mein Sohn hatte noch den Hof von ihm in Pacht, drunten in Spello, bis er am Fieber starb, auch er, der Arme.“

„Ja. Aber jene Erste: wie hieß sie?“

„Ich weiß nicht mehr. Er brachte seither so viele mit.“

„Immer war er mit Frauen hier?“

„Auch mit Freunden. Sie tranken und jagten. Einmal im Winter haben sie droben auf der Akropolis einen Wolf erlegt.“

„War auch damals eine Frau hier?“

„Da sieh! Ihr scheint eifersüchtig!“

Das tiefe Gelächter der Alten klapperte in allen Winkeln nach.

„Ihr liebt ihn wohl sehr, Kleine? Er ist ein Mann, wie? ein tüchtiger. Ah! Das sieht man: Ihr liebt ihn. Da würdet Ihr ihn also nicht betrügen, wie jene Erste tat: — verdammt sei ihr Name, der mir nicht einfällt. Denn Ihr müßt wissen, daß ein junger Herr mit ihm hier war, der auch mir gefallen hätte. Als aber er, der unsere, dahinterkam, daß sie jedesmal, wenn er betrunken war, zu jenem ging, da meinten wir draußen, es gebe Mord. Doch einigten sie sich und ließen alles am Mädchen aus. Nackt jagten sie es hier heraus — zu viel Wein hatten alle — und mit erhobenen Peitschen um den Hof herum, viele Male, bis die Knie ihr zitterten und ihr Geschrei rauh klang. Ich war’s, die dort aus der Kirchentür lugte und sie ihr aus Mitleid öffnete, daß sie hineinschlüpfen konnte. Da kommt! Da seht!“

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