Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/31

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Trotzdem behielt er sie im Arm und sah sie an. Sie entschlüpfte.

„Einen Kuß noch, kleine Tochter,“ rief Pai ihr nach.

„Gleich!“

Und sie sprang hinter einem Schmetterling her. Ihr war lustig zu Sinn, sie dachte: „Solche großen Klatschrosen! … Ich muß sehen, was dort in der Mauer für ein dunkles, dunkles Loch ist … Pai ist gut, auch das Fräulein ist gut … Eine Eidechse, husch … Ob die Mädchen nicht wiederkommen? … Der schöne Tag!“

„Pai!“ jauchzte sie.

„Er kann mich nicht hören, so groß ist der Garten. Wo ist denn die Laube geblieben? Ah, um diese Hecken muß ich herum … Nun aber: Pai!“ Und sie lief.

Plötzlich hielt sie an: vor der Laube stand das Fräulein allein.

„Pai?“

Lola kam langsam näher. Ihre Augen durchforschten die Laube, überflogen den Garten und hafteten, verzagend, am Blick des Fräuleins. Was sagte er? Doch nicht das? Er konnte nicht! Lola nahm sich zusammen und fragte:

„Wo ist Pai, Fräulein?“

Das Fräulein sagte etwas, wieder mehrmals dasselbe, aber garnicht langsam und deutlich wie vorhin: und doch verstand Lola. Sie warf, haltlos jammernd, die Arme in die Höhe.

„Er wollte noch einen Kuß von mir! Wie kann

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