Mai hatte ihr zugerufen, sie dürfe nicht weiter. Wie sie ins Boot wollte, war keins zu sehen. „Diese Feiglinge!“ Lola kehrte um. In immer kürzeren Pausen mußte sie sich auf dem Rücken ausruhen. Solange sie noch einen Überschuß an Kraft fühlte, dachte sie mit befriedigter Rachsucht daran, daß sie nun vielleicht umkommen werde. In dem Augenblick, als es ihr ängstlich ward, tauchte neben ihr Pardis Kopf auf. Wie lange war er denn unter Wasser geschwommen?
„Rühren Sie mich nicht an!“
Auf der Stelle hatte sie ihre Kraft zurück und schoß in großen Zügen dem Strande zu. Mai winkte mit dem Sonnenschirm.
„Kind, mein Kind! Hat er dich gerettet?“
Und sie fiel Lola um den Hals. Lola mußte erst zu Luft kommen. Sobald sie’s hervorbringen konnte:
„Wie käme ich dazu, mich von diesem Herrn retten zu lassen?“
Aber sie fühlte sich dennoch von Pardi überrumpelt und in ihrer Niederlage glücklicher als Mai. Auch Mai mußte es fühlen. Sie sah von Lola zu Pardi, der stumm blieb und ruhig atmete. Darauf betrachtete sie besorgt ihr eigenes Kleid und dann die beiden in ihren triefenden, um die Körperformen geklatschten Kostümen. Plötzlich wandte sie sich ab.
„Ich bin nicht schuld, wenn sie sich schlecht benimmt. Man hat mit nicht erlaubt, sie zu erziehen.“