Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/252

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des Whist machten Lola hoffnungslose Langeweile; sie mußte dazwischen nach Gwinner hinhören, der wieder einmal Schriftzüge und Handflächen deutete. Tini hielt ihm ihre hin und machte sich dabei, weit von ihm weggebeugt, ganz steif.

„Bei mir muß sich manches gründlich verändert haben,“ sagte sie fast ausdruckslos, vielleicht mit leiser Trauer und entferntem Hohn.

Er stotterte, fand nichts zu sagen; und von der Hand aufzusehen, wagte er auch nicht.

„Doch, ich weiß eins,“ entdeckte Lola plötzlich. „Ein sehr altes, ganz einfaches: als Kind lernte ich es von meiner Großmutter, drüben auf der Großen Insel. Lassen Sie mich’s wiedersucheu!“

Sie warf die Karten durcheinander, teilte sie neu aus, probierte, dachte nach … Ihr war, als zöge sie ein Stück Kindheit wieder an sich, abhanden gekommenes Glück und verlernte Zuversicht. Ein etwas mißgelauntes altes Gesicht unter einer Faltenhaube erschien ihr. Erregt lachte sie vor sich hin. „Damals gewann ich immer! Alle Orangen gewann ich Großmama ab. O, in diesem Spiel werde ich auch heute noch gewinnen!“

„So, also so: passen Sie auf! … Sie haben begriffen? Einen Pfennig die Partie.“

Pardi lachte, erklärte das Spiel für sehr schwierig und verlor. Er verlor mehrmals.

„Ich bin unglücklich, solange das Glück keinen Gegenstand hat. Haben Sie etwas dagegen, daß wir diesem Pfennig den Wert einer Million beilegen?“

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