Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/186

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Wie die Pforte aufs Feld hinaus aufging, standen alle still: so fremd und einschüchternd fanden sie das Land, das auf makellose Welten erhoben, in geschmolzenen Sternen gebadet schien. Von den Schattenhängen, glaubte man, waren die Geisterströme herabgerollt, um gegenüber den Hügel hell emporzuschlagen, himmelan zu sprühen, sich auf entferntere Erdfalten niederzulassen, die letzten Berge in sich aufzulösen, und unter bläulichen Schleiern voll namenloser Lockungen die Nacht der Unendlichkeit entgegenzuführen.

… Gwinner äußerte:

„Jetzt noch ein paar betrunkene Bauern.“

Man lachte erlöst und schritt aus: durch das schlafende Dorf, hinunter in die Talmulde. Der Weiher glänzte auf; Tini lief jubelnd hin, und angelangt, blieb sie stumm über ihn geneigt, bis die andern nachgekommen waren. Die Baroneß Thekla rundete die Hände vor dem Mund und stieß Juchzer hindurch. Lola wünschte sich einen Nachen, und Frau Gugigl verhieß, es komme noch viel schöner. Da bewegte drüben aus dem Busch hervor sich etwas Weißes: eine Gestalt in flimmerndem Mantel, den spitzen Bart kühn in der Luft und die Arme gekreuzt:

„Prost, Gugigl!“ rief Gwinner. Aber seine Frau nahm es ernst.

„Er macht sich doch hoch künstlerisch! … Geh mehr ans andere Ufer, daß du in den Schatten der Spiegelung kommst! … Kann man jetzt nicht Furcht kriegen?“

Gugigl warf das Tuch ans Land. Mai schrie

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