Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/113

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.


Sie brach ab, drehte sich einmal um sich selbst und sagte in einem Atemzug:

„Pumpen Sie mir was! Wer so viel gestohlen hat wie Sie!“

Der Politiker kroch noch tiefer. Lola lächelte plötzlich zaghaft.

„Gehen wir? Bitte, gehen wir!“ verlangte sie hastig. Und man ging.

„Zu Fuß, Mai! Mir zu Gefallen! Wohin? Ganz gleich: eine Irrfahrt.“

Sie atmete tief die matte Luft der Dämmerungsstunde. Zu Da Silva, der mit ihr hinter den anderen zurückblieb, sagte sie:

„Es gibt Gelegenheiten, bei denen ich mich nach — fast hätte ich gesagt: nach Hause sehne, ich meine nach dem reichlich kalten Ort, wo ich erzogen wurde, und dem feuchten Nordostwind, der den Geruch eines nordischen Meeres mitbrachte.“

Und unvermittelt:

„Wie ich die Männer verachte!“

„Sie haben doch noch soeben einen großen Erfolg bei ihnen gehabt,“ bemerkte Da Silva, mit beißender Stimme; „und ich beglückwünsche Sie. Den Aguirre überläßt man Ihnen; dem Herzog allerdings hat Mistreß Job bereits einen Teil seiner Schulden bezahlt, und Sie würden sich mit der Dame auseinanderzusetzen haben.“

„Ich verbiete Ihnen, verstehen Sie, über Frauen schlecht zu reden! Solche Geschichten erfinden die Männer, um für sich Reklame zu machen.“

105