Page:H.M. Venus.djvu/76

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„Denen Sie genügen würden?“

„Peinlich. Ich würde alles zu erfahren wissen, was Euere Hoheit neugierig macht.“

„Da haben Sie hundert Lire. Trachten Sie herauszubringen, wohin der kleine Tortenbäcker geraten ist, den ich vermisse.“

Seine Hand schnappte nach der Banknote.

„Euere Hoheit sind bereits bedient. Denn ich selber habe den hübschen Kleinen ins Hospital gebracht, mit zwei gebrochenen Beinen, weil der Chef und die andern ihn vom Küchenbalkon hinabgestürzt hatten. Euere Hoheit hatten dem Kleinen zu viel Gnade erwiesen; es war, mit Verlaub, ein wenig unvorsichtig…“

„Oh!“

Sie wandte sich ab. Muzio reckte den gelben Hals lang aus und sagte nickend, wie ein schmutziger und weiser Vogel aus der Höhe:

„Das ist das Leben.“

„Sie werden es mir melden, wenn der Knabe geheilt ist; ich sorge für ihn. Erzählen Sie mehr.“

„Ich meine es gut mit Euerer Hoheit. Für hundert Lire habe ich Euerer Hoheit schon genug Schmerz zugefügt.“

Sie entließ ihn. Das nächste Mal berichtete er, der junge Mann, den sie gern statt seiner als Sekretär aufgenommen hätte, sei so plötzlich umgekehrt, weil er Grund gehabt habe, einen jähen Tod zu fürchten. „Er muß herzkrank gewesen sein,“ meinte Muzio.

„Wo steckt Nana, meine Kammerfrau?“

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