Page:H.M. Venus.djvu/329

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

ihre letzte Geste, und senkte seinen Flügel ihr letzter Traum.

∗             ∗

Sie entwarf einige Zeilen an Jakobus, um ihm zu danken und ihm zu sagen, daß sie beide recht gethan hätten, damals, als sie sich begehrten, sich genossen und miteinander kämpften. „Dies Werk giebt uns zuletzt recht — und alles ist gutes Schicksal.“

Aus dem Vorzimmer schrillten falsche Töne der Grabrede, die Tamburini im voraus zum besten gab. Er war bei der Einleitung und sagte kraftvoll:

„… Ich wollte, daß alle von Gott entfernten Seelen, daß alle diejenigen, die sich vorreden, man könne sich nicht selbst überwinden, noch seine Standhaftigkeit bewahren inmitten der Kämpfe und Schmerzen; kurz, daß alle, die an ihrer Bekehrung oder ihrer Ausdauer verzweifeln, zugegen gewefen wären beim Tode dieser Frau!..“

„Komm her, Prosper, da hast du einen Check auf die Bank von Frankreich. Dort bekommst du, ohne daß dir jemand Schwierigkeiten machen kann, so viel als ihr alle braucht, du und Nana und die andern. Du verteilst es nach Verdienst … Und nun gieb mir die Hand, ich muß dich verabschieden.“

Der Alte murmelte:

„Frau Herzogin sagten einmal, als Don Saverio mich fortschickte, Sie würden es niemals thun — mich niemals verabschieden.“

„Und sieh, nun thue ich’s doch. Aber gewartet

313