Page:H.M. Venus.djvu/290

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„Ich habe von Riva ein wenig unbedachtsam gesprochen, ich muß mir’s noch überlegen.“

„Bleiben Sie bei Ihrem Entschluß! Ich rate Ihnen gut.“

Er redete weiter; sie fragte sich: „Lohnt es sich denn, seine Glieder täglich so und so viele gesunde Bewegungen ausführen zu lassen — nur um der Welt nicht Lebewohl sagen zu müssen? Ich habe ja das Programm heruntergespielt, Stück für Stück, das für mich festgestellt war, schon bevor ich da war. Die drei Göttinnen haben, eine nach der andern, mein Gewand in Falten gelegt und meine Gesten geregelt, jede nach ihrem Sinne. Mein Leben war ein Kunstwerk. Soll ich meinem zerbrochenen Schicksal willkürlich etwas anstücken?.. Nein!“

„Ich habe mich entschieden, ich fahre heim nach Neapel.“

„Erwägen Sie es besser, Herzogin, ich flehe Sie an! Sie beunruhigen mich mehr als ich Ihnen sagen kann!“

„Ohne Grund, lieber Freund- es geht mir nach Wunsch. Begleiten Sie mich zurück nach Desenzano!“

„Ich darf? Aber es fährt heute kein Dampfer mehr. Übernachten Sie bei mir?“

„Nein nein. Können wir fegeln?“

„Segeln, natürlich, segeln! Es wird doch Wind fein?“

Er lief an die Thür.

„Paolo, ist Wind nach Desenzano?.. Ja,

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