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Page:H.M. Venus.djvu/238

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„Werd’ ich es je ganz erfassen, was um mich her wächst, die Muskeln spielen läßt, die Gelenke reckt, sich wölbt und sich breitet? Ich bin eine Anbeterin des menschlichen Körpers geworden, aus der einstigen Genießerin von Kunstwerken Ach! Die Kunstwerke hielten still, ergaben sich und sättigten mich … Die lebende Schönheit aber wächst, nimmt mich hin, wächst, überwältigt mich, wächst noch immer und wird in ihrer Fülle erst frohlocken, wenn ich erschöpft bin und die Augen schließe!“

Don Saverio, ihr treuer Freund, brachte ihr seine Schützlinge. Er erklärte selbst:

„Da Sie es mir nicht vergönnen, Herzogin, Sie den andern zu verkaufen, so verkaufe ich sie Ihnen.“

Er hielt Agenten im Lande zur Auffindung menschlicher Vollkommenheit, und behauptete keinen Wettbewerb zu fürchten. Er wurde unter Verzicht auf seine ehemaligen gefährlichen Machtmittel zu einer Art von Haushofmeister im Dienste der Herzogin. Er leitete ihre Feste.

Man ruhte, die Halle entlang und bei goldenen Schalen, zwischen deren Rand der Wein eine samtene Decke breitete, auf purpurnen Polstern in der Tiefe der weiten Marmorbänke. Am Boden, auf den spiegelnden Quadern, sammelten sich Rosenblätter zu roten Lachen. Die schlanken Füße von Knaben strichen darüber hin. An Emmas und Faridas spitzen Brüsten klirrten Tamburine. Ihre kleinen Handflächen röteten sich vom Schlagen. Große Früchte, die barsten, irgendwo unter den Fingern eines Gastes, sandten ihnen ins

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