Page:H.M. Venus.djvu/215

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dachte ich an dich, Yolla — und habe keine belebenden Gerüche nötig, um dich zu lieben.“

Oder er hatte den Kapitän der Stadt ausreiten gesehen unter Heiducken mit schwarzen Stirnen und scheinenden Helmen. Der Alte hatte einen goldenen Köcher, sein Turban glitzerte von roten Steinen, und die Schabracke seines Rappen von gelben … Oder er behauptete, spanische Tänzerinnen mitzubringen. Sie tanzten. Der leichte Fandango, das waren die Launen der Liebenden; die gestickten Falten der baskischen Kleider waren die hundert bunten und kostbaren Verschlingungen, in denen ihre zärtlichen Tage sich wiegten und ihre beglückten Nächte.

„Es wird ein schwüler Morgen, Nino, ich fühle es.“

Aber er entwischte.

„Ich ziehe meinen schwersten Anzug an — Hitze oder Kälte, was kümmert’s mich!“

„Fühlst du dich so fest?“

„Mich wirft nichts um. Ich halte mein Glück so ruhig, so — ach, Yolla! Ich wollte, das Geschick dächte sich einmal etwas Ungewöhnliches aus, damit ich ihm zeigen kann, wie vergeblich es ist!“

Um neun Uhr kam er rot gesprenkelt heim und leugnete sich selber seine Erschöpfung. Die Herzogin faß an der Balustrade über dem Meer; der Himmel war bedeckt.

„Ich war drüben in Scala,“ berichtete Nino. „Es hat dort schon ein wenig geregnet, der Wasserfall war ganz begraben in nassem Grün. Dahinter, versteckt

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