Page:H.M. Venus.djvu/143

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.


„Zeigen Sie den Herrschaften ihre Zimmer,“

„Zimmer?“ fragte er.

„Alfonso, heute macht ihr keine Scherze mehr, verstehst du? Ihr wartet ab, was ich für welche mache.“

„Und Seine Excellenz?“ rief der glatte Alte in der Fistel, und begann zu zappeln. „Wie kann ich Zimmer geben? Von diesem Frühstück werden Seine Excellenz nichts erfahren. Wenn Euere Hoheit sich etwa aus dem Hause entfernen sollten, so wird niemand wissen, wie es geschehen konnte. Das Thor steht offen. Cirillo der Thürhüter liegt zu Bett, er hat Rheumatismus; was wollen Seine Excellenz dabei thun … Aber Zimmer, — wie kann ich Zimmer an Gäste vergeben, in diesem Hause, wo eine Grabesruhe herrschen muß, da ja Euere Hoheit schwer krank sind.“

„Heute abend, mein Guter, werden zweihundert Leute kommen. Du kannst Seiner Excellenz sagen, daß du niemand siehst: dich blind stellen, das ist das Gescheiteste. Vielleicht hält Seine Excellenz die zweihundert dann für eine Sinnestäuschung. Nun also die Zimmer.“

„Hoheit, ich kann nicht!“

Er krümmte sich, sprang umher, schnitt Fratzen und wimmerte.

Sir Houston hatte noch kein Wort gesprochen. Er betrachtete neugierig und reglos den Alten in seinem Frack und seinen Kniehosen, wie ein boshaftes Tier, das sich unnütz abarbeitete. Unvermutet machte er, ohne seine Ruhe zu verlieren, einen Tchritt vorwärts

127