Page:H.M. Venus.djvu/141

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nützt nichts, ich muß ihn ins Vertrauen ziehen, das Spiel würde sonst ewig dauern. Sobald ich ihm sage: Cavaliere, ohne Sie bin ich hilflos, — verachtet er mich milde und läßt mich laufen.“

Sie lächelte. Er wehrte ab, unter Beteuerungen.

„Sodann die Geldfrage, sagte ich mir, die kommt bei Muzio lange nachher … Aber es versteht sich, daß ich sie nicht vergessen werde.“

Er winkte vornehm.

Zur Stunde des Dejeuners saß sie allem und wartete, angenehm gespannt. Amedeo hatte zu seiner Verwunderung drei Gedecke auflegen müssen. „Wird es ohne Gewaltthat verlaufen?“ meinte sie. „Cirillo verfügt über ziemliche Körperkräfte.“

Es schlug eins. Im Vorzimmer erklangen gelassene Stimmen. Die Thürflügel gingen lautlos auf. Lady Olympia trat ein, nur wenig eiliger als sonst:

„Süße Herzogin, ich bin entzückt.“

Ein untersetzter Herr mit fuchsiger Perrücke, rötliche Favoris in dem rötlichen Gesicht, zog die Hände aus den Hosentaschen.

„Mister Wolcott,“ sagt Lady Olympia. „Und hier ist mein Sohn. Komm, Houston!“

„Sir Houston, es freut mich … Amedeo, ein viertes Couvert.“

Amedeo schien beglückt. Die Lakaien überschlugen sich vor Diensteifer. Draußen versuchte eine Zofe einen kleinen Triller. Plötzlich schrillten die Klingeln wieder so fcharf wie früher.

Man bedauerte die Krankheit der Herzogin auf

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