„Und bitter. Erkannt aber fürwahr muß man sie haben, um sie sich dienstbar zu machen und, sie verachtend, über sie zu herrschen.“
Sie hatte verstanden.
„Nich wahr? Is das ’ne Kunst, aus dem Pack was rauszuschlagen!“
Sie zog sich einen Stuhl heran.
„Haben Sie ’ne Ahnung von dem Dasein. Jeder, der hier rein kommt, meint, man hat bloß auf ihn gewartet. Alle wollen was, und nachher, das glaubt man gar nich, droht einer womöglich mit der Polizei! Sie —“
Und sie berührte mit der Fingerspitze sein Knie.
„— kommen einem mit der gleich vorher. Das hat was für sich.“
„Die einer Dame geschuldete Ehrerbietung wollte ich dadurch keineswegs verletzen,“ erklärte er.
Ihm war nicht heimlich. Diese bunte Frauensperson sprach von Dingen, in die er nicht mit seiner gewohnten Klarheit eindrang. Überdies befanden sich ihre Knie nun schon zwischen seinen eigenen. Sie merkte, daß sie auf dem Wege ihm zu mißfallen war, und machte auf einmal ein stilles, vernünftiges Gesicht.
„Da läßt man lieber den ganzen Dreck und bleibt anständig.“
Da er nichts einwendete:
„Hat der Wein schön geschmeckt? Den haben nämlich Ihre Schuljungen gestiftet. Die legen sich mächtig ins Zeug, sag’ ich Ihnen. Einer is bei, der hat Pinke-Pinke.“