Page:H.M. Professor Unrat.djvu/37

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Darauf legte er den Kopf in den Nacken und lachte, glucksend und dröhnend, aus schwarz geöffnetem Rachen. Die andern stießen sich an und machten es dann ebenso. Dem Heuerbas schien es zwar keineswegs, als ob dieser Fremde sich lustig machte; aber er sah den Respekt in Gefahr, den seine Kunden vor ihm haben mußten: diese Leute, die er verdang, die er den Kapitänen aufs Schiff lud, zusammen mit Zwieback und Ginever. Er verfiel unvermittelt in eine künstliche Wut, färbte sich wild, schlug auf den Tisch und streckte einen gebieterischen Finger aus.

„Herr! Ich hab’ mehr zu tun, ich bün Ihr Aap nich! Sehn Sie sich mal die Tür an, da achter Ihnen is sie!“

Und als Unrat noch einen Augenblick betäubt auf seinem Platz blieb, traf der Mann Anstalt, hinter seinem Tisch hervorzukommen. Unrat klinkte rasch die Tür auf. Der Papagei schrie ihm nach: „Duhn supen!“ Die Matrosen brüllten vor Lachen. Unrat schloß die Tür.

Er bog scharf um die nächste Ecke und entkam aus der Hafengegend in stille Straßen. Er zensierte das Vorgefallene.

„Dies war ein Fehler. Dies war — freilich nun wohl — ein Fehler.“

Die Künstlerin Fröhlich mußte auf einem andern Wege ausfindig gemacht werden. Unrat sah sich die Begegnenden daraufhin an, ob sie etwas von ihr wüßten. Es waren Lastträger, Dienstmädchen, der Laternenanzünder, eine Zeitungsfrau. Mit dem Volk war keine

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