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Page:H.M. Professor Unrat.djvu/282

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durch das rote Fenster … Wissen Sie woll, daß er noch immer mächtig scharf is auf Sie —“ sie lachte erregt — „und Wurst von Ihnen machen möcht?“

Sie horchte immer mit einem Ohr nach der Tür; — und dabei sah sie Lohmann vorwurfsvoll an, weil er alles ihr überließ. Nun, dann wollte sie die Sache alleine machen. Sie hatte sich Lohmann in den Kopf gesetzt: vor allem, weil alle ihr erlaubt waren, und dieser einzige nicht. Das war ja nicht auszuhalten. Dann, weil ein bißchen trotzige Begierde noch aus den einfacheren Zeiten, deren sie jetzt mit Seufzen gedachte, dank Unrats Mißtrauen und seinem gräßlichen Haß wachgeblieben war, und nun durch Lohmanns erhöhte Überlegenheit und seine fremdartige Distinktion gereizt ward bis zum Schwindel. Schließlich: weil es gefährlich war. Weil die Luft um sie her mit Katastrophen geladen war und die Herbeiführung ihres Platzens ein Kitzel war für die Künstlerin Fröhlich.

„Un wie Sie damals gefühlvoll gedichtet haben!“ sagte sie. „Das tun Sie gewiß gar nich mehr. Wissen Sie noch, Ihr Lied vom runden Mond, was ich mal gesungen hab’ und die Leute lachten so dämlich?“

Sie bog sich schwärmerisch über die Seitenlehne ihres Sessels, setzte die Finger ihrer Rechten auf die Brust und stimmte an, hoch und schwach:

„Der Mond ist ruhnd und alle Sterne scheinen —“

Sie sang die ganze Strophe und dachte sich dabei, daß dies das einzige Lied auf der Welt sei, das sie nicht singen dürfe; und hatte dabei fortwährend

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