Page:H.M. Professor Unrat.djvu/188

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

und Konsul Lohmann, und der Staatsanwaltssubstitut konnte nicht umhin, den beiden einflußreichen Herren eine Verbeugung zu widmen. Er rang innerlich die Hände über die Torheit des jungen Lohmann und seines Freundes, daß sie sich nicht längst gemeldet hatten. Die Anklagebehörde würde es vermieden haben, an die große Glocke zu rühren. Natürlich hatte man geglaubt, es handele sich um lauter Burschen vom Schlage des Kieselack.

Nachdem in die Verhandlung eingetreten war, fragte der Vorsitzende die drei Angeklagten, ob sie sich schuldig bekennten. Kieselack fing sofort an, zu leugnen. Aber er habe es ja selbst seinem Direktor gestanden und auch im Lauf der Voruntersuchung alles zugegeben. Der Direktor trat vor und bestätigte dies ausführlich. Er ward vereidigt.

„Der Herr Direktor hat gelogen,“ behauptete darauf Kieselack.

„Der Herr Direktor hat es aber beschworen.“

„O wei,“ machte Kieselack, „denn hat er erst recht gelogen.“

Er hatte die Zügel abgestreift. Davongejagt ward er doch. Und überdies war er erbittert und in seinem Glauben an die Menschen erschüttert, weil er, anstatt die versprochene Belohnung zu erhalten, vor Gericht gestellt worden war.

Lohmann und Graf Ertzum gaben die Tat zu.

„Ich bin es nich gewesen,“ quäkte Kieselack dazwischen.

„Aber wir!“ entschied Lohmann, peinlich berührt durch diese Kameradschaft.

180