Page:H.M. Professor Unrat.djvu/153

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Sein Blick stach sie; sie seufzte.

„Gehn Sie man wieder weg,“ versetzte sie, „da is ja nischt zu machen.“

Und Unrat im Triumph, plötzlich rot auf den Backenknochen, und mit einem Sprung:

„Hören Sie es, Mann? Sie sagt es Ihnen selbst. Die Künstlerin Fröhlich verweist Sie ins Exil. Gehorchen Sie! Vorwärts nun also!“

Er hatte den Kapitän schon gepackt, sich in ihn eingekrallt, ihn zum Ausgang gezerrt. Der starke Mensch ließ den hektischen Ansturm ohne Widerstand über sich gehn. Er schüttelte sich nur, wie Unrat ihn losließ. Aber das war schon jenseits der Schwelle, und die Tür schloß sich heftig vor seinen erstaunten Brauen.

Der Artist schlug gewaltig auf den Tisch.

„Menschenskind, Sie sind woll —“

„Und Sie, Mann —“

Unrat kam pfauchend auf ihn zu. Kiepert bekam Furcht.

„— merken Sie sich — denn also — daß die Künstlerin Fröhlich unter meinem Schutze steht, und daß ich nicht gesonnen bin, sie beleidigen noch auch das Heft mir entwinden zu lassen. Wiederholen Sie sich dies des öftern! Schreiben Sie es sich auf!“

Der Artist brummte etwas, aber er sah bezähmt aus. Allmählich machte er sich davon. Die Künstlerin Fröhlich sah Unrat an und lachte laut auf; dann kam ein viel leiseres Lachen, spöttisch und zärtlich, und so, als dächte sie über ihn nach und über sich

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