entdeckte er, eine zu brechende. Bis dahin hatte er allen Werbungen des Artisten sein höhnisch überlegenes Lächeln entgegengehalten: das Lächeln des aufgeklärten Despoten, der Kirche, Säbel, Unwissenheit und starre Sitte unterstützt und sich über seine Beweggründe lieber nicht äußert. Heute war er auf einmal entschlossen, das alles über den Haufen werfen zu lassen, gemeinsame Sache zu machen mit dem Pöbel gegen die dünkelhaften Oberen, den Pöbel in den Palast zu rufen und den Widerstand einiger in allgemeiner Anarchie zu begraben. Im Dunst des Volksgemüts, der schwer unter der Decke des Wahllokals hing, verfing sich Unrats Besinnung; und er entbrannte in hektischer Zerstörungssucht. Er schlug mit geröteten Knöcheln zwischen die Biergläser und verlangte:
„Vorwärts nun also! Ich bin nicht gewillt, dies alles noch länger zu dulden!…“
Es war ein Rausch; tags darauf bereute er ihn. Überdies erfuhr er, alle die Stunden hindurch, die er beim Umsturz verbracht hatte, sei die Künstlerin Fröhlich aus der Stadt verschwunden gewesen. Augenblicklich dachte Unrat, angstgelähmt, an Lohmann.
Lohmann fehlte seit heute in der Klasse! Welche Verruchtheiten beging er inzwischen? Er verbrachte jeden Augenblick, den Unrat sich abwandte, bei der Künstlerin Fröhlich! Er war endgültig zu ihr entlaufen! Er stak in ihrem Zimmer! Unrat ward von dem Drang ergriffen, ihr Zimmer zu sehen, es zu untersuchen…
Diese Tage verbrachte Unrat zitternd vor Arg-