Hierauf war Unrat nicht gefaßt. Gleichwohl versicherte er:
„Ich werde sehen, was sich tun läßt.“
„Ja, sehn Sie mal zu. Und auch sonst — es läßt sich so manches tun. Bloß drauf kommen muß man.“
Und sie führte ihm ihr Gesicht zu mit gespitztem Mund.
Aber Unrat kam nicht drauf. Er sah sie hilflos und mit unbestimmtem Mißtrauen an. Sie erkundigte sich:
„Wozu sind Sie denn eigentlich hier?“
„Die Schüler dürfen nicht —“ begann er.
„Na, is gut ...“ Und sie nestelte an sich. „Ich muß mir nu was Kurzes anziehn. Sie können sich mal nützlich machen.“
Unrat tat es. Die dicken Leute kehrten durstig von ihren Triumphen zurück. Nur noch eine der Flaschen enthielt ein halbes Spitzglas. Kiepert erklärte sich bereit, neuen Stoff herbeizuschaffen. Unrat bat ihn darum. Die Künstlerin Fröhlich bekam rasch noch eingeschenkt, dann mußte sie singen. Sie bedeckte sich mit Ruhm. Der Sekt ward süßer, Unrat immer glücklicher. Zu seiner nächsten Nummer schritt der Artist auf den Händen hinaus und erwarb ungemessenen Beifall. Er benutzte diese Art sich fortzubewegen, von nun ab jedesmal. Das Temperament der Künstlerin Fröhlich steigerte sich bei jedem neuen Auftreten und ward immer stürmischer anerkannt. Unrat konnte sich nicht mehr denken, daß er einmal vom Stuhl werde aufstehen müssen. Die letzten Gäste