Page:H.M. Mnais und Ginevra.djvu/68

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ein Geist alles sieht! … Da bin ich vor Messer Faustos Haus. Es ist doch mein Haus, soll ich nicht klopfen dürfen? Wie lange es währt! Mich friert. Mach auf! O! seine Nachtmütze.“

„Wer klopft?“

„Ginevra, Euer Weib.“

„Wer?“

„Ginevra degli Amieri.“

„Um Gottes willen, entweiche! Verschone mich! Ich schlug dich, ja; aber es war mein Recht, denn ich war dein Mann. Du darfst mich dafür nicht heimsuchen! Ich will Messen lesen lassen, damit du Ruhe bekommst.“

„Er hat das Fenster zugeworfen. Wie seine Stimme vor Angst sich brach! Hätte er mich nicht einlassen sollen? Ich mag ein Geist sein, aber hat er nicht auch meine Seele geheiratet? Wohl nicht. Wozu aber muß eine Tote umhergehen? … Ich will’s bei meinen Eltern versuchen; es ist nicht weit.

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