Page:H.M. Mnais und Ginevra.djvu/66

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II.

 

„Nun bin ich draußen, und weiß nicht, wie ich herkam. Ich strich so lange an den Wänden entlang im Dom, bis ich auf einmal herausschlüpfte. Die Stelle könnte ich nicht wiederfinden. Ich begreife nicht, was mit mir geschieht, und mir ist sehr bange. Habe ich nicht eben noch unserem Herrn getrotzt? Jetzt sehe ich wohl, wie alles unsicher ist und voll von Geheimnissen. Ist denn dies der Domplatz, auf dem am Mittag die Weißen und die Schwarzen einander Hohnreden zurufen und die Händler die Bänder und Kuchen feilbieten? Über den mit stolz gesenkten Augen die anständigen Frauen wandeln? Jetzt ist Ginevra bange, wenn sie auf diese Quadern hinabstiege, sie möchten unter ihren Füßen weggleiten, wie Wasser.

Wagen mußt du’s, du willst dich doch nicht auf die Stufen legen, wie eine Bettlerin. Trägt es mich? O! Es regt sich um San Giovanni her, auf den alten Gräbern! …

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