Page:H.M. Mnais und Ginevra.djvu/56

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aber ich liebe ihn nicht!“ Wäre das Nein wenigstens die Wahrheit gewesen! Leider war es Ja … Er darauf: „Mich liebst du auch nicht! Was liebst du denn?“ Und ich: „Ich liebe dich, wie ich es dir schulde, — und liebe auch die Stirnkettchen, die Messer Ugos hübscher Sohn verfertigt.“ „Ihn, den Sohn liebst du!“ „Nein! Ich habe ihn niemals gesehen!“ Und so war es. Aber ich hatte mit Absicht von Messer Ugos Sohn gesprochen, verführt durch einen seltsamen Kitzel, weil ich wußte, nun werde Messer Fausto mich nochmals schlagen. Denn er schlug mich, sobald ich nur den Namen irgendeines Mannes aussprach. Warum aber tat ich es, mußte es tun, und drängte mich heran zum Schmerz? Das erkläre, Herr, warum du so viel Leiden bestimmtest für eine Unschuldige!

„Ich will dir die Ketten für die Stirn kaufen,“ sagte Messer Fausto, als er vom Schlagen müde war. „Damit du mir keine

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