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Page:H.M. Mnais und Ginevra.djvu/43

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Dirne riß ihn um, dem die Lider sanken; — und über dem üblen Atem jeder sterbenden Orgie verharrte Mnais, den windigen Morgen auf ihren spiegelnden Hüften, hoch und allein.

Noch immer sah ich meine Glieder rein und glatt; und jene welkten, verschwanden, wechselten. Timander war nicht wie sie und nicht wie ich. Alt war er und jung zugleich. Ihm hingen nun graue Strähnen im blonden Haar, und sein müdes Gesicht war das eines Knaben, der zu lange gewacht hat. Er konnte noch schmollen, lispeln, schelmische Streiche ausdenken; und die Fremden, Neuen verachteten ihn dafür. Nur Mnais verstand ihn. Einst kam ein Mächtiger, dem Bewaffnete voranschritten; und Timander stürzte aufgeregt herbei.

„Crassus, du bist’s?“ — atemlos vor Glück.

„Auch du noch da?“ sagte kalt der Mächtige. Keinen Lorbeerkranz mehr trug

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