Page:H.M. Mnais und Ginevra.djvu/21

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

merkte mit Schrecken, daß sich’s vom Laufen verschoben hatte.

„O laß!“ sagte er, und bewegte gleichmütig die Hand, wandte sich, ging pfeifend hinein und holte ein Brett und Lehm. Beim Kneten sah er her und weg, her und weg, aber sein Auge war so streng und allein, als sähe es gar nicht mich, als wäre mein Gesicht, das er doch abbildete, nicht Mnais’ Gesicht. Mir ward es seltsam kalt.

„Laß dein Kleid fallen!“ sagte er zwischen den Zähnen, und als ich erschreckt zauderte, stampfte er mit dem Fuß. Da warf ich, bevor ich’s bedacht hatte, alles von mir. Ich fühlte, wie mir das Blut zu den Augen stieg, wagte nicht, die Hände davor zu heben und mußte lassen, daß Tränen kamen. „Was wird er denken!“ Aber er sah es gar nicht.

Plötzlich seufzte er tief auf, seine Hände beruhigten sich; lächelnd strich er sich die Locken aus der Stirn.

15