Page:H.M. Minerva.djvu/50

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und gerade trat er an das Paar heran und weckte es aus seiner Versunkenheit.

„Ihr Betragen, mein Fräulein, ist vielversprechend.“

Clelia war kaum verlegen.

„Ich verspreche Ihnen überhaupt gar nichts,“ erklärte sie.

„Mit Ihnen, mein Herr, habe ich später zu thun,“ bemerkte Mortœil. Jakobus sah erst zu Boden, dann sich besinnend, über den anderen weg in die Luft, und schlenderte weiter, ohne sich zu beeilen.

„Was machen Sie denn, Maurice?“ fragte das junge Mädchen leise. „Sie verstoßen ja gegen unseren Vertrag; er verbietet, eifersüchtig zu sein.“

„Es steht nicht in unserem Vertrage, daß Sie mich lächerlich machen dürfen.“

„Es ist ja nur ein Künstler. Nehme ich Ihnen Ihre große Properzia übel?“

„Das ist etwas anderes. Übrigens habe ich keinen Grund, eifersüchtig zu sein, da ich ja nicht in Sie verliebt bin — glücklicherweise.“

„Sie suchen wohl nach einer Beleidigung?“

„Ich verbiete Ihnen nur, Ihren ungeordneten Trieben vor aller Welt nachzugeben, so lange Sie meine Braut sind.“

„Ich könnte ja aufhören, es zu sein. Was meinen Sie?“

„Das war’s, was ich sagen wollte.“

„Also abgemacht.“

Und sie entfernten sich nach zwei Seiten.

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