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Page:H.M. Minerva.djvu/245

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Zeit war. Das ist mein Ehrgeiz, und ich denke ihm Genüge zu thun.“

Darauf verfaßte sie einen Brief an Frau Bettina Halm in Wien.

„Ihr Mann ist in Intriguen verwickelt, die seine Gesundheit bedrohen und möglichenfalls sein Leben. Sie lieben ihn, ich weiß es, darum rate ich Ihnen als Verehrerin seines Talentes: Kommen Sie, wohnen Sie bei mir. Ich berichte Ihnen mündlich von den gefährlichen Lockungen, denen er, der sinnliche Künstler, leider nicht widerstehen konnte. Die andern Liebhaber der Dame gehen daran sich zu rächen, vor allen der gefährliche Duellant San Bacco…“

Sie zerriß den Brief.

„So etwas schreibt man nicht. Übrigens wird diese Gattin eine eitle Gans sein, die sich in Gesellschaft mit seinem Genie aufputzt.“

Endlich entwarf sie eine Depesche.

„Ruhe und Arbeitskraft Ihres Mannes sind gefährdet, kommen Sie sofort.“

∗             ∗

Gina litt, einsam in ihrem Zimmer, unter den schwülen Dämpfen, die lange Tage hin und herstiegen zwischen Himmel und Meer. Am ersten blauen Abend entführte die Herzogin ihre Freundin auf die Lagune, in einer schlanken braunen Gondel ohne Haken und ohne Felze. Die beiden Gondoliere waren frisch gekleidet, in Anzug und Mütze aus weißer Seide. Sie trugen Schuhe von gelbem levantiner Leder mit

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