Page:H.M. Minerva.djvu/224

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aber ich verstehe es nicht …“ Und zu unterst in ihm, aus seinen tiefsten Schmerzen, wickelte sich heimtückisch ein Wunsch hervor: „O Yolla, daß ich dich gar nicht liebte!“

„Nein, nein!“ rief er sich zu. „Ich will dich lieben bis zum Tode. Diesen Menschen aber hasse ich, mitsamt seinem Atlaswams vom Theater!“

Jakobus sah ihm über die Achsel.

„Aber das ist ja ein Fortschritt! Herzogin, schauen Sie einmal her, bitte: jetzt fängt’s an bei dem Burschen. Da giebt’s keinen Zweifel mehr, jetzt wird was draus!“

Er schwatzte vor Freude. Die Besserung seines Schülers machte ihn übermütig, wie eine unverhoffte Rechtfertigung.

„Was will sie denn noch, Nino, die Frau Herzogin! Nicht bloß, daß ich selber ihr zu Gefallen ein großer Maler geworden bin. Man thut ja, was man kann … Aber jetzt mache ich noch einen aus dir, — daß später, wenn meine eigenen Finger zittern, immer noch einer da ist, der ihrer Schonheit nachgeht und sie feiert. Bin ich ein treuer Diener, Nino? Meinst du wohl, daß sie mir einmal meinen Lohn auszahlen wird, die Frau Herzogin?“

Der Knabe blickte auf.

„Das ist mir unbekannt, es ist Ihre Sache,“ sagte er frech. Er dachte:

„Wenn Onkel San Bacco einen haßt, so läßt er’s ihn merken. Das geht nicht so weiter.“

„Übrigens habe ich genug gezeichnet. Ich mache

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