Jump to content

Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/91

From Wikisource
This page has been proofread.

Mann wirklich einfach Pleite macht, aber ich sage Ihnen eine Pleite so ehrlich, wie kein Mensch es für möglich hält. Es war rührend, er hatte sogar die Schmucksachen seiner Tochter mit zur Masse geschlagen.

„Ob Blosch nun aus der Unterredung mit dem Manne irgend eine innere Erschütterung davongetragen hatte? Wer weiß es? Ich kenne aber den unheimlichen Clan der Geschäftsleute länger als Sie und ich versichere Sie, die Gutmütigkeit dieser Leute ist mit ihren Raubtierinstinkten gerade so verquickt wie ihre allgemein menschliche Dummheit mit ihrer geschäftlichen Schlauheit. Einmal im Leben kann ein Blosch einen sentimentalen Streich begehen, und da ein Blosch immer Glück hat, so bekommt ihm auch der recht gut.

„Genug, als Blosch sein Opfer nach der ihn durchaus verblüffenden Unterredung verläßt, sieht er im Vorzimmer, wo kaum noch Möbel stehen, die Tochter am Fenster sitzen. Gleich darauf tritt er wieder bei dem Bankerottierer ein, zupft sich den Schnurrbart und sagt leicht verlegen:

„,Herr Müller, es thut mir leid, wenn ich Ihnen lästig falle, aber ich muß Ihnen etwas sagen, daß Sie mich nämlich glücklich machen könnten, wenn Sie mir die Hand Ihrer Tochter geben wollen.‘

„Der ruinierte Mann, der plötzlich für seine Tochter einen Millionär vom Himmel fallen sieht, greift sich an die Stirn, dann kommen ihm die Thränen, und dann fällt er vor seinem Retter auf die Kniee. Stellen Sie sich die Scene auf der Bühne vor! Ein Leckerbissen, was?“

81