Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/501

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und die Seinigen schwankten dort droben, wie auf dem Rücken eines mit Gold, Purpur und Pfauenfedern aufgeputzten Elefanten, der aus einer glücklichen Schlacht heimkehrend, das Blut zehntausend zertretener Sklaven von seinen Füßen spritzt. Er schob sich immer schwärzer und wirrer unter fern grollendem Posaunenschall die Straße hinab. Türkheimers rötliche Kotelettes leuchteten noch einmal, vom Licht getroffen, goldig auf, wie ein derAnbetung desVolkes errichtetes mythisches Symbol. Dann verschwand unter der strahlenden Bläue des Himmels alles in einer rosig besonnten Staubwolke, gleich der Apotheose am Schluß eines Feenmärchens.

Andreas sagte sich, daß noch vor wenigen Wochen ein bevorzugter Platz im Gefolge jenes Sagenkönigs ihm selbst gehört hätte. Die Überlegung machte ihn unwillig, er fragte Köpf:

„Finden Sie, daß Türkheimer gut aussah? Ich glaube, Karlsbad hat ihm auch nicht mehr geholfen.“

„Wenn er doch noch die Kraft in sich fühlt, die Kultur in fremde Länder zu tragen!“

„Ich werde mich auf seinen Nekrolog vorbereiten müssen.“

Er sann nach.

„Ich werde den Lesern erzählen, daß trotz glänzenster geschäftlicher Erfolge häuslicher Kummer seinen Lebensabend verbittert habe. Reichtum allein macht nicht immer glücklich, werde ich sagen. Wenn Frau und Tochter nicht gut thun wollen. — Wissen Sie, mit so was bringt man die großen Männer dem Volke näher.“

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