Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/481

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die Selbstzerknirschung‘ heraushängen, haben es auf Sie abgesehen und drängeln Sie bis dicht ans steile Meeresufer. Schon machen Sie sich auf das Ertrinken gefaßt, da langt eine rettende Hand nach Ihnen und zieht sie in einen bereit gehaltenen Kahn. Nun frage ich Sie und jeden Menschen, was werden Sie thun? Werden Sie nicht ruhig mitkommen? Und wenn Ihnen die rettende Hand auch kein so ausnahmsweise günstiges Eiland anweist wie das von Ihnen aufgegebene, aber doch eins wo sich auskömmlich leben läßt, sagen wir mit dreihundert Mark im Monat, — ich frage Sie, würden Sie darum Fisematenten machen? Würden Sie mit den Beinen strampeln und den Kahn umkippen? Gewiß nicht. Soll ich Ihnen jetzt was Ernstes erzählen?“

Ehe der junge Mann sich besonnen hatte, stand Liebling ganz dicht vor ihm.

„Die rettende Hand bin ich“ sagte er tonlos.

Andreas sah ihm mit erblaßten Augen an.

„Sie kommen von Türkheimer, oder von seiner Frau? Machen Sie mal Schluß und sagen Sie, was Sie wollen.“

Sie setzten sich wieder, bleich und kalt hörte Andreas zu, mit einem Gesicht, als vollführte er eine übergroße Anstrengung

„Verzeihen Sie nur,“ bat Liebling, „was hat Türkheimer aus Ihnen gemacht, und was haben Sie ihm dafür beschert? Wie standen Sie da bis gestern? Als ein geachtetes Mitglied der feinsten Kreife, als einer der beliebtesten Dramatiker Berlins und ich darf wohl sagen ganz Deutschlands, als das verzärtelte Schoß-

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