Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/400

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etwas anzunehmen, bevor nicht alle ihre Gäste versorgt seien.

Der Direktor Kappeller war für seine Umgebung der Gegenstand ungewöhnlicher Aufmerksamkeit. Diederich Klempner fragte ihn:

„Ist es wahr, Herr Direktor, daß Sie zum Leiter des ,Deutschen Volksballetts‘ ausersehen sind?“

„Ich schmeichle mir, einige Aussichten zu besitzen,“ erwiderte der Schauspieler, bescheiden lächelnd.

„Ja, wie kommen Sie denn dazu?“ rief Lizzi Laffé. Andreas meinte verwundert:

„Wer Ihnen das vor vier Wochen gesagt hätte, Herr Direktor!“ Aber Kaflisch versetzte:

„Warum soll er nicht Direktor vom ,Deutschen Volksballett‘ werden? Im Schlaraffenland kann doch jeder alles werden.“

„Ich bitte Sie, meine Herren,“ sagte Kapeller. Er rutschte voll Furcht, den Neid der andern zu erregen, auf seinem Stuhl umher.

„Was kann ich denn dafür, meine Herren, sagen Sie es selbst. Kann ich für die Dummheiten der andern? Warum muß sich der unglückliche Direktor Nothnagel in seinem Direktionszimmer an einen Nagel hängen?“

„An einen Notnagel,“ ergänzte Kaflisch.

„Ein Schmeerbauch, der sich entleibt, und ein Notnagel, der sich an sich selbst aufhängt. Zu dumm.“

Kapeller schlug ein breites Gelächter an, aus Dankbarkeit gegen den Journalisten. Er fühlte, daß die ihn umgebende Eifersucht mit sich reden lasse.

„Genug, meine Herren, was sage ich? Der

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