Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/380

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sollen sie sich meinen Prinzen besehen, un was er scheen is. Wie finden Sie biß?“

„Erstaunlich.“

„Ich habe meine klassische Idee nämlich gerade wegen Ihrer gekriegt, un weil Sie mir in meiner guten Stube was vorgespielt haben. So’n scheener Tanzboden, habe ich da gedacht. Hier muß er mit mir polken. Es giebt doch ein Erdenglück.“

Sie war plötzlich bei ihm auf dem Sofa; sie stieß, dicht an ihn gedrängt, ihre Hüfte gegen die seinige.

„Nu sei’n Sie mal nich so,“ bat sie, „und sagen mir mal, wie heißt er un wo wohnt er?“

„Ich weiß es nicht.“

„Ich schenke Ihnen auch was.“

„Wie der Kalinke?“

„Natürlich was Feineres.“

„Aber ich weiß es nicht.“

Sie seufzte.

„Denn stimmt es erst recht. Gewiß weiß keiner, wer er is. Das is das Geheimnisvolle un die vornehme Herkunft. Mir wird ganz andersch, wenn ich bloß an denke.“

Mit eiligem Entschluß lief sie an den Schreibtisch, öffnete die gepunzte Ledermappe und kehrte mit einem Papier zu ihm zurück.

„Ich habe schon einen Brief an ihn geschrieben, den soll’n Sie ihn geben, wenn sie ihn das nächste Mal sehen. Sie thun mir doch die Güte?“

„Sehr gern,“ sagte er, mit kalter Wut.

„Ich wußte es ja. Sie sind ’n netter Mensch.

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